Fertig

Wann weiß man eigentlich, wenn man fertig ist?

Ich bin fertig mit etwas. Das ist was anderes als zu sagen: Etwas ist fertig. Es ist fertig. Ich bin fertig. Damit.

Unlust ist ein hinreichend sicheres Zeichen. Da ist so ein Text, auf den hat man keine Lust mehr. Macht einen Bogen drum im Computerverzeichnis. Will ihn nicht mehr aufrufen. Und wenn man es doch tut, scrollt man lustlos bis zum Ende und schließt ihn wieder. Manchmal bleibt man vorher noch an einem „eigentlich“ oder „halt“, „ja“, „irgendwie“ hängen und löscht es. Manchmal bereut man das im nächsten Moment, ruft das Dokument wieder auf und macht den Vorgang rückgängig. Vor, zurück. Geht, geht nicht. Geht nicht mehr.

Ein bisschen bang ist einem ob der Unlust. Vielleicht ist der Text ja auch einfach nur schlecht? Oder nicht gut genug. Der Verdacht kommt auf.

Bei einer Geburt, sagen die Hebammen, gäbe es oft diesen Punkt, an dem die Frauen sagten, sie hätten jetzt keine Lust mehr. Mir reicht’s jetzt. Es reicht. Das sei kurz bevor das Kind komme.