Coverstory

Neulich bei einem Bekannten, der seit nicht allzu langer Zeit Inhaber eines Weinguts ist, saßen wir am Tisch und drehten Flaschen. Nein, nicht dieses Teenager-Spiel … Wir drehten seine Flaschen hin und her und sinnierten über die Etiketten. Er will sie nämlich ändern.

Sie sollen ausdrücken, wofür das Weingut steht, aus der Menge herausstechen und doch die Weine als Vertreter einer bestimmten Qualitätsklasse erkennbar machen. So weit, so gut, wäre da nicht noch die vermaledeite Geschmacksfrage. Bezüglich Etikett, meine ich.

Find ich schön, find ich blöd, find ich gut, find ich grässlich … ich mein ja nur … geht gar nicht … ich würd’s aber so und so machen!

Fragt man drei Leute, bekommt man vier Antworten. Mindestens. Fragt man dreißig oder dreihundert oder dreitausend schärft sich das Bild. Aber das wäre dann schon Marktforschung, und Marktforschung ist was für Großkonzerne. Genauso wie professionelles Branding. Die meisten anderen greifen doch lieber aufs persönliche Bauchgefühl zurück.

Und Autoren erst recht! Wollt Ihr mal meine selbst zusammengestümperten Entwürfe fürs Buchcover sehen? Wahre Paradebeispiele für „ich hab da mal so eine Idee“, aber leider alle daneben, irgendwo zwischen Münsterblatt und Uni-Taschenbuch:

Was dann ein echter Profi wie Christiane Hemmerich draus gemacht hat, dafür gibts nur ein Wort: Hammergeil!